Rum

Rum wird, wie Sie wissen, aus Zuckrohr hergestellt und eignet als Schnaps für den Rumtopf! Kann man ihn auch ohne Früchte trinken? Man kann, und wenn er sehr gut ist, kann er mit Cognag sehr wohl konkurieren.
Bei Rum aus Melasse wird der ausgepresste Zuckerrohrsaft mehrfach in der Siederei verkocht und dabei von Verunreinigungen befreit. Schliesslich entsteht ein Dicksaft, der dann abgekühlt wird. An der Oberfläche der bräunlichen Melasse kristallisiert der bernsteinfarbene Rohrzucker aus. Nach weiterer Abkühlung wird die Zuckerkruste von der Melasse getrennt. Die dickflüssige Melasse wird verdünnt und mit Hefekulturen besetzt. Die Hefe gedeiht auf ihrem Nährboden prächtig und verwandelt den in der Melasse noch vorhandenen Zucker durch Gärung in Alkohol.
Bei Rum aus frischen Zuckerrohrsaft wird sofort der gepreßt Zuckerrohrsaft vergoren. Nach der Gärung der Melasse bzw. des Zuckerrohrsaftes und der anschließenden Destillation wird der Rum in der Regel mit Wasser auf Trinkstärke (40-50%) herabgesetzt und anschließend zur Reifung in gebrauchte Eichenfässer (meistens amerikanische Bourbonfässer bei Melasse-Rum oder gebrauchte Cognac- oder Armagnacfässer aus französischer Limousineiche bei Rum aus frischem Zuckerrohrsaft) gefüllt, wo er seine dunkle Färbung und seine geschmackliche Vollendung erhält. In dem heißen und feuchten Klima der Tropen reift der Rum 2- bis 3-mal schneller als ein Cognac in Frankreich und sogar 4-bis 5-mal schneller als ein Whisky in Schottland. Allerdings beträgt der "Engelsanteil" (Schwund durch Verdunstung) 8 bis 12% im Jahr. Die Reifezeit bestimmt die Färbung, die Aromen und seine Weichheit. Rum sollte zur vollkommenen Entfaltung ihrer komplexen Aromen bei Zimmertemperatur und aus einem bauchigen Glas pur genossen werden. Melasse-Rums haben ein leichtes, teilweise sogar recht intensives Aroma und sind im Geschmack runder und gefälliger als die Rums aus frischem Zuckerrohr, welche ein frischeres, fruchtigeres Aroma habe, daß auch bei langer Lagerung erhalten bleibt.